„Sprich, dein Diener hört.“
Mein Jahresvers 2021. Doch das finde ich manchmal gar nicht so einfach. Ganz im Gegenteil. Manchmal möchte ich Gott einfach nur sagen: „Bitte, lass mich. Ich kann nicht mehr. Ich habe einfach keine Kraft und Lust mehr.“
Dienen ist herausfordernd. Weil das gesamte Leben Gottesdienst ist. Es erfordert von mir derzeit viel Kraft, morgens aufzustehen, pünktlich an die Arbeit zu gehen, daheim den Haushalt zu schmeißen und zu kochen, Bibel zu lesen, Freundschaften aufrecht zu erhalten, Output für meine Online-Dienste zu bringen und auch noch sowas wie Sport in meinem Leben unterzubringen.
Ich merke, es wird mir wieder alles zu viel. Ich habe keine Kraft mehr.
Warte: Ich!? Ich habe keine Kraft mehr? Ja, richtig gelesen. Schon wieder der gleiche Fehler. Meine Kraft ist begrenzt – deshalb komme ich an meine Grenzen. Deshalb versage ich. Weil ich meine Kraft nicht aus Gott schöpfe.
Als Samuel in 1. Samuel 3,10 zu Gott sagt: „Sprich, dein Diener hört“, war das ein Gebet der völligen Hingabe. Nicht ein Zuspruch eines Teilbereichs des Lebens. Es war ein Gebet, das Aufmerksamkeit voraussetzt und das Vertrauen auf Gott.
In meinem Leben sehe ich derzeit zu wenig dieser beiden Aspekte. Gott winkt mit Zaunpfählen und ich ignorier’s. Gott sagt: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Mt 11,28) und ich komme mit meiner Last nicht zu Gott.
Ich würde euch hier jetzt gerne eine super tolle Lösung präsentieren – aber die habe ich selbst nicht. Ich glaube, manchmal ist es so wie Sarah Marie es gesagt hat:
„‚Alles Gute kommt von oben‘, heißt ja auch irgendwie: Alles Gute ist mit einem Absturz verbunden.“
Doch wir dürfen wissen: Wir fallen nie tiefer als in Gottes Hand. ♥