Heute ohne viele Worte, dafür umso provokanter: Warum wir ALLE das Evangelium brauchen.
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Am Dienstag ist ein geliebtes Mitglied meiner Familie gestorben. Und ich bin immer noch sprachlos. Finde keine Worte dafür. Weiß nicht, was ich denken soll. Mein Kopf ist einfach leer.
Trauer – ein Gefühl, das ich nicht so richtig einzuordnen weiß. Ich weiß, ich kann nicht so weitermachen wie bisher. Aber irgendwie geht einfach alles so weiter wie bisher. Ich gehe zur Arbeit, putze meine Wohnung, kaufe ein, koche, schlafe. Als sei nichts gewesen. Die Uhr der Welt läuft weiter, während in mir alles still zu stehen scheint.
Ich habe all die Tage darauf gewartet, dass die Trauer – der tränenreiche Ausbruch – sich so richtig zeigt. Aber es kam nichts. Nur mal ein, vielleicht zwei Tränen. Seit Dienstag. Es war, als ob mein Herz noch nicht so richtig begriffen hat, was mein Kopf schon seit Dienstag weiß.
Doch gestern dann flossen die Tränen – wie in Bächen, deren Quellen nicht versiegen wollen. Die Erkenntnis, der Schlag ins Gesicht, der Schock.
Die geliebte Person ist tot. Sie kommt weder wieder, noch weiß ich, wohin sie gegangen ist.
Als Christ zu leben, bedeutet, sich auch unbequemen Wahrheiten stellen zu müssen: Wer nicht an Gott glaubt, kommt nicht in den Himmel. Das hat nichts mit unseren Taten zu tun (s. Lukas 23,42–43). Es hat etwas mit unserem Herzen zu tun – ob wir von Herzen an Jesus glauben. Ob die Person geglaubt hat? Ich weiß es nicht.
„Jesus weinte.“ (Johannes 11,35)
Der kürzeste aller Bibelverse – und für mich derzeit der tröstlichste. Denn der Tod war nie Gottes Plan – ganz im Gegenteil. Der Tod kam mit der Sünde in die Welt. Es schmerzt Gott, zu sehen, wie seine Kinder ohne ihn leben und noch viel mehr, wie sie ihre Ewigkeit ohne ihn verbringen müssen.
Gott weint mit mir. Gott fühlt mit mir. Gott weiß, wie es mir geht. Gott ist da und tröstet mich. Hält mich. Lässt mich Hoffnung schöpfen.
Danke, Gott.
Jesus, ich habe keine Lust mehr. Keine Lust mehr, enttäuscht zu werden, keine Lust mehr zu enttäuschen. Ich will nicht mehr sündigen – keine Fehler mehr machen. Ich habe keine Lust mehr auf die Scham. Keine Lust darauf, mich immer selbst reflektieren zu müssen oder von anderen hinterfragt und angeklagt zu werden. Ich will nicht mehr. Ich will eigentlich gar nichts mehr machen. Eigentlich will ich mich gerade einfach nur in mein Bett werfen und warten, bis du wiederkommst. Bis all das, was mir unangenehm ist, vorbei ist. Mit niemandem reden. Mich einfach nur verkriechen.
Wo ich sonst Luftsprünge mache aus Freude, um zu jubeln und zu klatschen, zu tanzen und zu lachen, mache ich sie heute, um verzweifelt in die Luft zu schlagen – doch letztendlich nur, um zu merken, dass das gar vergebens und ein Haschen nach Wind ist.
Herr, ich bekenne, ich möchte es gerne allen Menschen recht machen. Ich möchte ihren Bedürfnissen begegnen können, um dich zu ehren, aber gleichzeitig auch, weil ich das Urteil der Menschen fürchte, wenn ich versage.
Doch du zeigst mir: Das kann ich nicht – das kann niemand. Ich enttäusche und ich werde enttäuscht.
Nur dich, nein, dich kann niemand enttäuschen. Dafür müsste man dich täuschen können. Das kann aber niemand, denn du sagst in Offenbarung 2,23:
„[…] und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht […].“
Und so kennst du auch alle meine innersten Wünsche und Motive – sogar besser als ich mich selbst kenne. Und du nimmst mich dennoch an. Du liebst mich dennoch. Darum will ich mit Lobpreis antworten statt mit Klagen, will singen statt zu weinen:
„Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst.“ (Albert Frey)
Denn ich weiß, dass mir alles zum Besten dient – meine Sehnsucht nach Erlösung von all dem Schmerz erinnert mich daran, dass ich dich brauche. Mehr als alles andere.
Ich hatte heute wieder eine traurige Selbsterkenntnis – mein Herz zum Lob über Gott zu stimmen, hat weniger mit dem tatsächlichen Lob oder fröhlichem Tanzen und Singen zu tun, als mit meiner eigenen Anbetungshaltung.
Die Frage ist nämlich: Wen bete ich tatsächlich an?
Ich musste heute feststellen: nicht Gott. Zumindest nicht zu 100 %. Ich habe Götzen in meinem Leben, die mehr Raum bekommen haben, als ihnen zusteht. Diese Götzen verstecken sich in so vielen Lebensbereichen, dass es mich traurig gemacht und schockiert hat. Ob nun der Wunsch nach Beziehung, Partnerschaft oder Sexualität – all diese Bereiche sind wieder mal zu Götzen geworden. Deswegen läuft gerade in meinem Herzen auch so einiges aus dem Ruder.
Sündige Verhaltensweisen, Unzufriedenheit und Ungeduld haben sich eingeschlichen, ohne dass ich ihr Gefahrenpotenzial rechtzeitig erkannt habe.
Mein Herz hat Götzen angebetet.
Deswegen möchte ich Buße tun und mein Herz neu zum Loblied anstimmen – zur wahren Anbetung Gottes. Die Anbetung, die mich nicht nur zum fröhlichen Tanzen und Singen bringt, sondern die mein Herz zur Heiligung führt.
(Wo) hast du in deinem Herzen Götzen?
„Komm, du Quelle allen Segens, füll mein Herz mit deinem Preis!
Du schenkst Ströme voller Gnade, immer neu und allezeit.
Lehr mich immer, dich zu loben, lass mich deine Liebe seh’n.
Als die Quelle der Erlösung wird sie niemals mir vergehen.Du bleibst gnädig, mein Erretter, auch wenn ich so oft versag.
Lenk mein Herz, o Herr, das bitt’ ich, hin zu dir an jedem Tag.
Wenn ich wanke, wenn ich schwach bin, bist du stets für mich bereit.
Gibst das Siegel deines Geistes mir für Zeit und Ewigkeit.“(Robert Robinson)
Mein Wochenende war offen gesagt ziemlich herausfordernd – eine andere Perspektive einzunehmen, gleicht manchmal eben doch mehr einem Kopfstand.
Die Frage nach der Perspektive lautet im Grunde: Was genau hängt von meiner Perspektive ab? Ich glaube, da geht es zum einen um meine Wertschätzung einer anderen Person, meine Meinung über ihre Taten und meine Haltung zu ihren Aussagen. Natürlich ist auch die andere Person von Gott dazu aufgefordert, das Richtige zu tun. Aber in erster Linie arbeitet Gott immer an meinem eigenen Herzen – wie ich auf die Umstände reagiere, mit denen Gott mich durch andere Menschen konfrontiert.
In einer Serie, die ich am Wochenende gesehen habe, ist mir das nochmal klar geworden. Ich ziehe oft vorschnelle Schlüsse, verurteile andere Menschen für ihre Taten und Aussagen, aber bin dabei kein Deut besser, weil ich lieblos bin. Weil ich sie aus meinen Augen betrachte und nicht aus den liebenden Augen Gottes, des Vaters.
Ja, Menschen versündigen sich aneinander, Menschen vertreten teils ungewöhnliche Meinungen, Menschen diskutieren über zweitrangige Themen und hauen sich dabei das ein oder andere Mal die Köpfe ein. Letzten Endes bleibt aber die Aufforderung Gottes an uns: Liebt einander. Denn daran wird die Welt uns erkennen.
Auch wenn dafür manchmal ein Kopfstand nötig ist, um die andere Person und ihre Motive, ihren Background, ihre Handlungen und Aussagen zu verstehen. Aber diese Kosten sollten es uns wert sein.
Denn der Lohn im Himmel ist kostbarer als jeder weltliche Gewinn.
Füreinander statt Gegeneinander. Liebe statt Verurteilung. Verständnis statt Wut. Ermutigung statt Angriff. ♥
„Wir sind ja mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren.“ (Römer 5,10a)
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